Die Seethalbahn

Die Halter und die Walthert sind ein wenig mit der Seethalbahn und viel mit Hochdorf verknüpft.

Das Hotel Post von Halters stand ja neben dem Bahnhof. Darum ist hier etwas darüber notiert.

(Die heutige Seetalbahn wurde als Seethalbahn gegründet, es ist also kein Schreibfehler)

 

Die Ed 3/4 Nr. 14

Sehr wahrscheinlich fuhr Siegfried Walthert, 1873 - 1939, auch diese Dampflok.

Sie wurde 1916 nach Italien verkauft. Bis 1966 war sie als Baulok in Süditalien im Einsatz.

Quelle: Hans Waldmann/Martin Senn: Die Seetalbahn.

 

In der Familie Halter wurde folgende Anekdote erzählt:

Frau Anna Halter wollte nach Luzern fahren. Sie sass aber noch bei einem Kaffee. Sie schickte die Serviertochter zum Lokführer Walthert, der auf den Fahrbefehl wartete. Sie sprach zu ihm: "Bitte warten Sie, die Hoteldirektorin Halter komme noch."

(Das waren doch noch Zeiten!)

Der "ORELLFÜSSLI"-Verlag gab in der Serie "Europäische Wanderbilder" unter der Nr. 240 "Die Schweiz. Seethalbahn" heraus. Daraus sind die drei nachfolgenden herrlichen Bilder.

Der Dampf-Zug fährt über den Bahndamm von Ballwil her in den Bahnhof Hochdorf ein. Die kleine Kapelle steht heute noch an der Strasse nach Urswil.

Am Baldeggersee mit Schloss Heidegg

Peter Halters Gedicht zur 25-Jahrfeier der STB

Es war vor sechsunddreissig Jahren,

Die Seethalbahn kam angefahren:

Ein Unschuldsding ganz unbefleckt,

Ein Engelmann hat sie entdeckt,

Ein Doktor hat sie ausgeheckt,

Und Vater Lutz dann ausgesteckt.

 

Doch leider war das Material

So haltbar nicht wie Englands Stahl.

Und dennoch ward sie liebes Kind,

Sie ging doch vor der Post geschwind,

Und ging doch mit der Eisenstirn

Ganz gegen manch vernagelt Hirn,

Das einst gemeint, es soll nicht sein;

Und fährt nun doch zu seiner Pein.

 

Und dann vor fünfundzwanzig Jahren

Ist England wieder heimgefahren;

Es hat genug Gold in der Welt,

Die Schweiz ist ein zu kleines Feld.

 

Die Bahn, die fährt durchs schönste Tal,

Nun war sie wirklich national,

Und durfte keck an ihren Wagen

Das Kreuz im roten Felde tragen.

Das Bähnlein ward zur Bahn erhoben

Wie mancher Fortschritt ist zu loben:

Sie pfiff zu manchen Ehrentagen.

Auch Hunde hat Sie totgeschlagen,

manch altes Huhn auf dem Gewissen,

Das hat ein dickes Ruhekissen.

 

Doch wie die Lokomotive glänzte,

Wenn man sie zu dem Feste kränzte,

Zum Beispiel bei dem Armestrecken

Zum heimeligen Münsterflecken,

Und als der erste Salonwagen

Feuchtfrohe Mannen hat getragen.

Und schliesslich war es vor zehn Jahren,

Die Bahn, sie lehrte anders fahren:

Vom Rauch fast heiser, lungenkrank,

Sie wusst dem neuen Blutstrom Dank,

Und ohne Schnaufen an den Hängen,

Wie fliegt sie leicht an Blitzessträngen.

Neuwesen bringt ja manchmal Reue,

Doch diesmal ist kostbar das Neue,

Gar in den magern Kohlenjahren,

Die STB hat das erfahren.


So geht sie heute froh auf Reisen

Im Neukleid in den alten Gleisen.

Und freudig ich mein Glas erhebe:

Die Schweizer Seethalbahn sie lebe!

Und weil sie schön und kräftig blüht

Fällt heut ein Schatten aufs Gemüt,

Ihr kennt ihn ja, den Zwischenakt,

Wie man das Schweizervolk gepackt.

Land auf Land ab gab's Hohn und Spott,

Wer Nein sagt, ist kein Patriot.

Es läutete von jedem Turm

Und alle Winde bliesen Sturm.

Ein Blitz, der zuckte aus der Wolke:

Die Schweizerbahn dem Schweizervolke.

So wieder nach zwei kurzen Jahren

Ein andrer wird das Tal durchfahren.

Bald zeigt der neue Fahrtenplan

Der Welt die neue Richtung an:

Der Fahrpreis im neuen Kursbuch.


 

 

 

Verein Historische Seethalbahn

Ein Plakat der STB (und weitere) finden Sie in der Schweizerischen

Plakatsammlung

 

Quellen:

Bilder: Dampflok: Foto MFO, Archiv VHS aus "Die Seetalbahn, Minirexverlag, Luzern

übrige: Peter Halter Stiftung

Textinhalte: Peter Halter Stiftung

(wenn nicht anderes vermerkt)

In Arbeit